Wenn der Ofen heiß läuft, aber das System bröckelt
Der Laden lief. Und gleichzeitig lief vieles schief. Die Zahlen stimmten längst nicht mehr. Die Kreditlinien waren bereits gekündigt. Zwischen operativer GmbH und Eigentümerstruktur war mehr Misstrauen als Management. Die Kassen waren lückenhaft im ERP eingebunden, der Wertefluß im Unternehmen nicht transparent. Deckungsbeiträge mit Unternehmenskunden waren negativ. Führung? Fehlanzeige. Stattdessen: gegenseitige Schuldzuweisungen, diffuses Krisenmanagement, Vertrauensverlust auf allen Ebenen.
Zeit für Klartext, Konzepte – und Konsequenz
Die Luft war bereits dünn. Und als erstes: keine Beruhigung. Sondern eine ehrliche Ursachenanalyse – von Anlagevermögen über Kassensysteme bis zur Geschäftsführungsstruktur. Das Resultat: Ein Sanierungsgutachten nach IDW S6, das nicht nur für die Bank geschrieben wurde, sondern für die Zukunft des Betriebs.
Das Relevante geschah aber jenseits des Dokuments:
- Konflikte wurden moderiert, Rollen geklärt
- Zuständigkeiten der Gesellschafter neu definiert
- Unternehmer gecoacht – nicht beschwichtigt
- Maßnahmen konkret geplant und umgesetzt
- Teams durch Workshops aktiviert
- Personal an kritischen Stellen rekrutiert
Vom Selbstzweifel zur Selbstführung
Sanierung ist kein Projekt. Sie ist ein Perspektivwechsel. Als der Betrieb begann, sich mit seinen Schwächen auseinanderzusetzen, entstand Raum für Fortschritt:
- Der Produktionsbetrieb blieb stabil
- Die Produktqualität wurde zur inneren Leitplanke
- Die Belegschaft identifizierte sich wieder mit dem Unternehmen
- Finanzierungspartner zeigten Bereitschaft zur Sanierungsfinanzierung– dank Transparenz und Planbarkeit
- Schlüsselrollen wurden sinnvoll neu besetzt
- Die Organisation wusste endlich, wohin – und warum